TERMINE
Disclaimer: Die Terminrubrik ist eine Plattform für kreisweite Aktionen und Veranstaltungen zu den Themenbereichen Rassismus und Rechtsextremismus und ihren Facetten. Die Fachstelle NRWeltoffen stellt die Termine ein, ist jedoch nicht gleichzusetzen als Veranstalterin. Gern können wir auch zugesendete Termine einstellen unter post@gegenrechts.info
18.05.2025
Ausstellungseröffnung
Mia Weinberg - Fractured Legacy.Zerbrochenes Vermächtnis. Mit Sonderteil: Ezidisches und jüdisches Leben und Schicksal

Sonntag, 18.05.2025, 14:30 Uhr
HERFORDER KUNSTVEREIN im Daniel-Pöppelmann-Haus e.V.
Deichtorwall 2, 32052 Herford
Öffnungszeiten: Di – So 11 – 18 Uhr, 1. Do im Monat 11 – 20 Uhr
Die multimediale Installation der Kanadischen Künstlerin Mia Weinberg kombiniert gepixelte, verfremdete und dekomponierte Photographien der Familienvorfahren mit Audio- und Videoelementen, die auf einen lichtdurchlässigen Vorhangstoff projiziert werden. Mia Weinberg beschäftigt sich mit dem Problem ihrer jüdischen Identität aus der Perspektive der Nachkommen ihres Vaters Kurt Weinberg. Er konnte seine Heimatstadt Werther 1939 in einem Kindertransport als 14-jähriger verlassen und ist somit der Shoa entgangen.
Anlässlich des Besuches seiner Heimatstadt mit seiner Tochter hat er ihr die Geschichte seiner Familie erzählt, die seit ca. 300 Jahren hier ansässig war. Dieses und weitere Familiendokumente gehen in ihrer Installation ein.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Werke der amerikanischen Künstlerin Grace Graupe-Pillard, die vom Museum Wiedenbrücker Schule freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Die Serie „Nowhere to go“ entstand in den 1990er Jahren, in dem die Künstlerin ihr Eltern, Verwandte und Überlebende des Holocaust befragte und aus den Schicksalen ihrer ermordeten Angehörigen zehn Kunstwerke schuf.
Wie in einem Brennglas brachte sie Originalzitate, die bildliche Umsetzungen und ein Signet zusammen, das sie geschaffen hatte. Die Silhouette eines in der Hocke sitzenden Menschen, der einen Moment Ruhe sucht, ist in jedem Kunstwerk sichtbar. Diesen dunklen Raum hat die Künstlerin mit Themen und Werten der vorgestellten Menschen gefüllt. Unsagbares wird bildlich mit Symbolen übersetzt. So kommen wie in einer Grafik Novell Inhalt durch Formen, Farben und Symbolen zu einem Gesamtkunstwerk.
Mit Sonderteil: Ezidisches und jüdisches Leben und Schicksal
Eziden, Jesiden, Yeziden …? Wer von Ihnen hatte vor dem 03.08.2014 schon jemals über diese ethnoreligiöse Gemeinschaft der Eziden gehört? Das waren wohl die wenigsten Menschen. Am 03.08.2014 begann der Völkermord an der Minderheit der Eziden und anderer Minderheiten im Irak. Plötzlich waren Eziden und ihr Schicksal in aller Munde. Und jetzt, fast 11 Jahre später??? Wer denkt noch an Eziden?
Neben Fotos zweier bekannter Gemälde bedeutender ezidischer Künstler, Salam Noah und Ammar Abdal, und Informationstexten werden hauptsächlich Fotos gezeigt, die von 2016 bis 2022 im Nordirak - in Kurdistan und in Shingal – aufgenommen wurden. Führungen durch die Ausstellung ermöglichen, mithilfe einer Virtual-Reality-Brille in Gebiete in Shingal einzutreten und dort Räume zu durchschreiten. Ziel dieser Ausstellung ist es, einige Aspekte der Kultur und des Lebens der Ȇzîden zu erklären.
Indem sie neben einer Ausstellung über das zerbrochene Erbe („fractured legacy“) der jüdischen Erfahrung platziert wird, hofft sie, das Leben und Schicksal von Juden und Ȇzîden gegenüberzustellen.
Informationen zum Begleitprogramm sind beim Städtischen Museum erhältlich.
TERMINE
Arbeit und Leben im Kreis Herford DGB/VHS e.V.
Projekt NRWeltoffen
Kreishausstr. 6
32051 Herford
05221.275725-4/-5
post@gegenrechts.info
Erhan Kara
Bildungsreferent
05221.275725-4
Ann-Christin Kleinert
Bildungsreferentin
05221.275725-5